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Luxusläden, ultramoderne Architektur, ein pulsierendes Nachtleben, das Meer vor der Nase und die Wüste um die Ecke –Dubai hat sich vor allem in den letzten Jahren zum Hotspot für Reich und Schön entwickelt und taucht immer öfter in Instapostings auf. Eine, die in der kosmopolitischen Stadt auf der Arabischen Halbinsel am Persischen Golf ihre Zelte aufgeschlagen hat, ist die Linzerin Jacqueline Pizka. Wir haben die 31-jährige Social-Media- Managerin in ihrem Apartment im 67. Stock eines Wolkenkratzers via Skype interviewt und konnten dabei sogar einen Blick auf das Meer erhaschen.
Jacqueline, wann waren Sie das erste Mal in Dubai?
Jacqueline Pizka: Das erste Mal war ich 2017 in Dubai. Während der Lockdowns bei uns in Österreich bin ich dann alle paar Monate hingeflogen und es hat mir von mal zu mal besser gefallen. Der Abschied ist mir immer schwerer gefallen und ich habe mit dem Gedanken gespielt, ins Emirat zu übersiedeln.
Vor einem Jahr haben Sie dann ernst gemacht und ihre Koffer in Österreich gepackt.
Ja, genau. Ich habe meinen Job im Red Bull Media House, wo ich als Operations Managerin gearbeitet habe, gekündigt und diesen Schritt gewagt – so nach dem Motto: Wenn nicht jetzt, wann dann?“
Hatten Sie nie Zweifel?
Die ersten zwei Wochen waren extrem schwierig und ich habe viel geweint. Ich habe auch damit gehadert, dass ich meinen Job in Österreich aufgegeben habe, und mich gefragt, ob diese Entscheidung richtig war. Aber es ging schnell bergauf und ich habe es bis heute nicht bereut.
Was machen Sie beruflich in Dubai?
Ich arbeite fulltime als Social-Media-Managerin. Das funktioniert recht gut, online kann man ja zum Glück von überall aus arbeiten.
Wie schwierig ist es, eine Aufenthalts- bzw. Arbeitsgenehmigung für Dubai zu bekommen?
Man muss sich eine Emirates ID kaufen. Ich habe mir eine Freelance ID gekauft, mit der ich als Social-Media- Managerin arbeiten darf, diese kostet für drei Jahre in etwa 2.000 Euro.
Wie wohnen Sie im Emirat?
Ich wohne im 67. Stock in einem Shared Apartment in der Dubai Marina mit Blick auf das Dubai Eye. Die Wohnungen in Dubai sind grundsätzlich sehr groß, weil sie für Familien ausgelegt sind. Unser Apartment hat sechs Zimmer, wovon jedes mit einem eigenen Badezimmer ausgestattet ist, und wir haben im fünften Stock auch einen Pool. Es ist recht komfortabel.
Wie darf man sich das Leben in dieser kosmopolitischen Stadt, die vor knapp 50 Jahren noch ein verschlafenes Fischerdorf war, vorstellen?
Die Stadt ist sehr stylish und hat viel zu bieten. Vor allem ist Dubai extrem sicher. Ich kann zum Beispiel um 23 Uhr alleine spazieren gehen, ohne die geringste Angst haben zu müssen. Man kann auch im Restaurant oder bei McDonalds Handy und Tasche am Tisch liegen lassen und weggehen, ohne dass etwas gestohlen wird.
Woran liegt das?
Zum einen ist alles sehr gut videoüberwacht. Bei uns im Wohnhaus gibt es zum Beispiel eine Rezeption, und wenn ein Gast zu Besuch kommt, muss er sich registrieren. Zum anderen muss man sofort das Land verlassen, wenn man sich etwas zuschulden kommen lässt. Da gibt es kein Pardon.
Wie ist der Lifestyle?
Es ist jeden Tag etwas los und fast alles spielt sich outdoor ab. Von Beach Bars über sämtliche Fastfood-Ketten bis hin zu tollen internationalen Restaurants und Bars – Dubai vereint das Beste aus vielen Ländern. Man kann sogar Schnitzelessen gehen, habe ich aber noch nicht gemacht (lacht).
Apropos Schnitzel, was fehlt Ihnen aus Österreich?
In erster Linie natürlich meine Familie und meine Freunde, aber es gibt schon ein paar kulinarische Köstlichkeiten von zu Hause, die mir fehlen.
Wie teuer ist das Leben in Dubai?
Gar nicht so teuer, wie man denkt. Produkte, die importiert werden müssen, wie etwa Beeren, sind im Supermarkt teurer als bei uns in Österreich. In Sachen Wohnen gibt es nach oben hin keine Grenzen, aber man kann außerhalb der Stadt auch recht günstig wohnen und findet Mietwohnungen um circa 500 Euro/Monat.
Was müssen Sie als Frau beachten, die Emirate sind ja muslimisch?
Diesbezüglich gibt es noch immer viele Vorurteile. Wie schon gesagt, fühle ich mich als Frau hier sehr sicher, und was die Kleiderordnung betrifft, so kann man ohne Weiteres im Minirock rausgehen, muss die Schultern nicht bedecken und kann am Strand im Bikini liegen. Touristen oder Einwanderer können die Kleidung ihrer Wahl tragen und müssen keinerlei Bedenken haben.
Wie kommen Sie mit der Mentalität der Einheimischen zurecht?
Die Einheimischen bleiben eher unter sich, sind aber sehr höflich und nett. Dubai ist auch kulturell gesehen sehr weltoffen, zum Beispiel wird Weihnachten genauso gefeiert wie das indische Lichterfest Diwali. Die Stadt ist sehr international, 90 Prozent der Menschen sind aus den unterschiedlichsten Ländern.
Abgesehen von den Wolkenkratzern, künstlichen Islands und der Wüste, was ist noch anders als bei uns in Österreich?
Da gibt es schon einige Kuriositäten. Ich habe zum Beispiel einen Strafzettel bekommen, weil ich zu schnell gefahren bin. Den muss man allerdings nicht sofort bezahlen, sondern kann ein paar Wochen warten, bis es eine Rabattaktion gibt. Außerdem muss man zum Tanken nicht zur Tankstelle fahren, sondern kann über eine App einen Tankwagen bestellen, der direkt zum Auto kommt. Verrückt ist auch die Sache mit den Autokennzeichen. Je niedriger die Nummern sind – also 1, 2 oder 3 –, desto teurer wird es. Diese werden ersteigert und gelten unter den Superreichen als Statussymbol. Sie kosten oft mehrere Millionen Euro und sind teurer als die Autos selbst (lacht).
Können Sie sich vorstellen, für immer in Dubai zu bleiben?
Dubai ist eine sehr junge Stadt, ob ich im Alter hier leben möchte, weiß ich ehrlich gesagt nicht, aber die nächsten Jahre werde ich in jedem Fall noch hierbleiben.
Wie oft kommen Sie nach Linz?
Ich fliege alle paar Monate nach Hause zu meiner Familie, zumal man Direktflüge von Dubai nach Wien zeitweise schon um 50 Euro bekommt.
Was muss man sich unbedingt ansehen, wenn man nach Dubai kommt?
Den Burj Khalifa, das höchste Gebäude der Welt, die Dubai Fountains und natürlich das Hotel Burj Al Arab. Außerdem sollte man einen Trip in die Wüste machen. Dort gibt es von Sandboarding bis hin zu Quad fahren oder Abendessen in der Wüste viele Aktivitäten.
Author: Angela Martinez
Last Updated: 1700416562
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